Special Schlagzeugnoten lesen lernen
Die Schlagzeugspur eines Songs lässt sich nicht mit normalen Musiknoten darstellen. Jede Trommel und jedes Becken hat einen eigenen Platz und ein eigenes Zeichen im Notensystem. Wir erklären euch die Basics des Notenlesens und die Besonderheiten bei Schlagzeugnoten.

Die Notenschrift
Die Notenschrift ist ein über Jahrhunderte gewachsenes System von Zeichen, um Musik schriftlich darzustellen. Sie erfasst Tonhöhe, Tondauer, Rhythmus und Dynamik (Lautstärkeverhältnisse).
Die Regeln für die Notation sind beim Drumset leider nicht so genau festgelegt. Das liegt an der unbestimmten Tonhöhe von Schlaginstrumenten und dass das Drumset, also die Kombination von Trommeln, Becken, Stativen und Maschinen, ein recht junges Instrument ist.
Grundsätzlich gilt aber: Die Stimme des Drumsets wird in ein herkömmliches Notensystem mit fünf Linien geschrieben. Am Anfang der Zeile steht der Drumset-Notenschlüssel: zwei senkrechte Balken, die anzeigen, dass es nur unbestimmte Tonhöhen gibt. In den folgenden Abschnitten zeigen wir euch, wie ihr Schlagzeugnoten lesen lernt.

Notenköpfe und -hälse
Die Notensymbole der Schlagzeugnoten bestehen aus einem Kopf und einem Hals. Becken werden in der Regel mit einem Kreuz als Notenkopf notiert, Trommeln meist mit dem ovalen Notenkopf. Der Hals kann sowohl nach oben (dann sitzt er rechts am Notenkopf) als auch nach unten zeigen (dann sitzt er links am Notenkopf). Bei manchen Notenwerten (siehe unten) befinden sich noch ein oder mehrere Fähnchen am Hals. Die Position des Notenkopfes auf oder über einer Linie des Notensystems zeigt an, welches Instrument des Drumsets angeschlagen werden soll.
Grob gesagt:
- Becken und Hi-Hat notiert man im oberen Bereich
- Snaredrum und Toms notiert man in der Mitte
- die mit den Füßen bedienten Instrumente (Bassdrum, getretene Hi-Hat) notiert man im unteren Teil des Systems
Schlagzeugnoten
Bei DrumHeads!! besitzen die Instrumente des Schlagzeugs folgende Positionen im Notensystem:
Vom Puls zum Takt
Jedem Musikstück liegt ein bestimmter Puls zugrunde, dessen Schläge immer im gleichen Abstand erfolgen. Bei Rock- und Popmusik animiert er zum Mitklopfen mit dem Fuß, zum Mitklatschen oder Tanzen.
Diese Pulsschläge lassen sich zu Gruppen zusammenfassen. Bei den meisten modernen Musikstücken sind es vier Pulsschläge. Eine solche Gruppe von Schlagzeugnoten nennt man Takt. In der Notenschrift wird das Ende eines Takts durch einen senkrechten Strich, den Taktstrich, markiert. Am Ende eines Musikstücks steht ein Schlussstrich: eine dünne senkrechte Linie neben einer dicken senkrechten Linie.
Wie viele Schläge in einem Takt zusammengefasst sind, zeigt die Taktangabe zu Beginn eines Stücks. Die obere Ziffer zeigt die Anzahl der Schläge an, die untere deren Wert. In der Rock- und Popmusik und in den Übungen dieses Buchs herrschen Takte mit vier Viertelschlägen vor. Man spricht vom Vier-Viertel-Takt.
Notenwerte
Die Notenwerte bestimmen die relativen Klangdauern und werden durch den Notenhals deutlich gemacht. Viertelnoten besitzen einen einfachen Hals. Der Wert der Viertelnote entspricht in der Regel dem Puls eines Musikstücks. In einen Vier-Viertel-Takt passen also vier Viertelnoten.
Achtelnoten sind halb so lang wie Viertelnoten oder anders gesagt: Im Zeitraum von einer Viertel kannst du zwei Achtel spielen. Achtel besitzen ein Fähnchen am Hals oder – bei einer Folge mehrerer Achtel – einen Balken Sechzehntelnoten sind halb so lang wie Achtel. Oder anders gesagt: Im Zeitraum von einer Viertel kannst du vier Sechzehntel spielen. Sechzehntel erkennst du am doppelten Fähnchen beziehungsweise einem Doppelbalken.
Punktierte Noten
Steht hinter einer Note ein Punkt, so wird diese Schlagzeugnote um die Hälfte ihres eigenen Werts verlängert. Eine Viertelnote mit einem Punkt wird also um ein Achtel verlängert, eine Achtelnote mit einem Punkt um ein Sechzehntel und so weiter.
Triolen
Wenn du eine Viertelnote in zwei gleich lange Teile splittest, bekommst du zwei Achtel. Du kannst Viertel aber auch in drei gleich lange Teile dividieren. Dann kommst du auf drei Achtel. Man nennt sie Achteltriolen. Du erkennst sie an dem einfachen Balken und der "3" über der Triolengruppe. Teilst du eine Achtel in drei gleich lange Teile, notierst du Sechzehnteltriolen – mit zwei Balken und einer "3" über der Gruppe.
Pausenwerte
Stille ist auch ein Teil von Musik. Auch für Pausen gibt es Symbole. Entsprechend des Notenwertes gibt es Viertelpausen, Achtelpausen, Sechzehntelpausen, punktierte Pausen…und so weiter.
Wiederholungen
Sollen ein oder mehrere aufeinanderfolgende Takte wiederholt werden, steht zu Beginn der Passage ein Doppelstrich mit einem Doppelpunkt rechts davon. Am Ende steht ein Doppelstrich mit einem Doppelpunkt links davon. Findest du den ersten Doppelstrich nicht, wiederhole vom Beginn des Stücks.
Haus 1 + 2
Manchmal unterscheidet sich eine Wiederholung nur ganz am Ende vom ersten Durchspielen. Dann stößt du im Notentext auf eine "1" und eine "2" über dem Notensystem. Die unter einer eckigen Klammer zusammengefassten Takte mit dem Hinweis "1" spielst du nur beim ersten Mal. In der Wiederholung überspringst du sie und gehst gleich zu den Takten, über denen "2" steht. Man spricht von Haus 1 und Haus 2.
Da capo al coda
Spielanweisung, die bedeutet: Wiederhole vom Anfang bis zum Coda-Zeichen. Springe von dort in die Coda.
Akzente
Es gibt noch viele, viele weitere Symbole, Spielanweisungen, sogar Tondauern. Hier
sind nur die Zeichen aufgeführt, die in diesem Band vorkommen. Zur Erklärung der
anderen Zeichen sind zahlreiche Bücher erschienen. Um eine Betonung (einen Akzent) zu notieren, schreibst du ein liegendes V mit der Spitze nach rechts über die Note.
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