Spitzenklasse Light: Das Pearl Masters Maple Reserve Drumset
In diesem Test befassen wir uns mit dem Masters Maple Reserve Drumset, Pearls klassischer Kombination des legendären Pearl-Masters-Sounds mit dem derzeit so populären Vintage-Flair.
Das Masters Maple Reserve Kit in 4-Piece-Konfiguration im Finish "Satin Charred Oak"
Bei Pearl stehen die beiden Designerserien „Masterworks“ und „Reference“ mit vielfältigen Kessel- und Oberflächenvarianten an der Spitze der Angebotspalette. Darunter reiht sich die Masters-Serie ein, die es mittlerweile ebenfalls in sehr vielen Variationen gibt. Um bei der Vielfalt nicht den Überblick zu verlieren, hat Pearl die Masters-Serie nun auf zwei Varianten reduziert, die sich im Hinblick auf Qualität und Ausstattung an den beiden Designerserien orientieren. Unter ihnen ist das Masters Maple Reserve (MRV), das in Richtung der Reference-Serie schielt.
Das Material
Bei der Kesselkonstruktion hat Pearl grundsätzlich die Vintage-Bauweise früher Tage angewendet. Die 5mm dicken Kessel des Masters Maple Reserve bestehen zu 100% aus nordamerikanischem, handverlesenem Ahorn. Die vierlagigen Furnierplatten, die die Kesselwand bilden, werden in einem aufwändigen Verfahren geschichtet und miteinander verklebt. Nach dem Zusammenfügen der einzelnen Lagen werden die Platten in speziellen Formen bei hoher Temperatur und einem hydraulischen Druck von knapp 69 bar (gut 70 kg/cm²) geformt. Die Kessel werden zusätzlich an den Rändern mit vierlagigen Reinforcement Rings verstärkt. Einziger Unterschied: Anders die Kesselgratungen aus vergangenen Zeiten, die eher abgerundet waren, sind diejenigen des Masters Maple Reserve recht scharf gefräst, was das Schwingungsverhalten eines montierten Fells enorm verbessert. Der Winkel der Gratung beträgt 45 Grad. Im Ergebnis handelt es sich um überaus stabile Kessel, die für den harten Bühnenalltag bestens geeignet sind.
Ausstattung und Finish
Das Masters Maple Reserve gibt es in vier Kessel-Konfigurationen. Sie unterscheiden sich in der Größe der Bassdrum (20 bis 24 Zoll) und der Auswahl an Toms, wobei zwei Optionen neben einem Floor-Tom nur ein Rack-Tom, die anderen je zwei Rack-Toms umfassen.
Bei den Finishes bedient sich das Masters Maple Reserve aus den insgesamt 28 Varianten der Reference-Serie in Hochglanz- und Mattlacken sowie Premium-Wrap-Finishes.
Hardware
Die Kessel des Masters Maple Reserve sind mit 1,6mm-„FatTone“-Hoops, CL 100 Bridge Lugs (Bass Drum: CL250) und dem aus Aluminium gefertigten Vier-Punkt-Tom-Haltesystem „Optimount“ ausgestattet. Bei den aus der Reference-Pure-Serie bekannten „FatTone“-Hoops handelt es sich um nur 1,6 mm dünne Spannreifen, deren Oberkante nach innen gebördelt und abgeflacht ist. Trotz ihres hierdurch reduzierten Gewichts sind sie äußerst robust und sorgen so für Stimmstabilität. Auch die Hardware der Floor-Toms wurde überarbeitet, denn diese verfügen nun über eine LG200-Floor-Tom-Halterung für minimalen Kesselkontakt und stehen auf Beinen, die mit sogenannten „Air Suspention Feeds“, einer Luftfederung, ausgerüstet sind und so für ein erhöhtes Resonanzverhalten und ein verbessertes Low-End sorgen. Wer bereit ist, etwas mehr auszugeben, kann die Hardware auch in Schwarz, vernickelt oder vergoldet ordern – damit bietet das Masters Maple Reserve ähnliche Möglichkeiten zur Individualisierung wie die beiden Designerserien.
Sound
Der Kesselsatz des Masters Maple Reserve ist standardmäßig mit Remo-Ambassador-Clear-Fellen bestückt, auf der Bassdrum ist ein Remo Powerstroke 3 montiert. Die einschichtigen Ambassador-Felle passen aufgrund ihrer Klangeigenschaften ausgezeichnet zu den Toms des Masters Maple Reserve. Die obertonreichen Felle unterstützen den warmen Ahorn-Sound der Kessel und können aufgrund der Gratung frei schwingen. Die Toms erzeugen dadurch einen kräftigen Ton mit einem durchsetzungsstarken Mittenbereich und einer ausgewogenen Balance zwischen Attack und Sustain. Die 22-Zoll-Bassdrum des Testsets verfügt über ordentlich Punch und klingt auch bei etwas höherer Stimmung kräftig und detailreich.
Fazit
Beim Pearl Masters Maple Reserve handelt es sich um ein modernes und gut klingendes Drumset, das aufgrund der unterschiedlichen verfügbaren Kesselkonfigurationen in nahezu allen Musikstilen eingesetzt werden kann. Es ist robust verarbeitet und verfügt über viele pfiffige Features, die bis dato Pearls oberster Klasse vorbehalten waren. Auch optisch kann die Serie durch die große Auswahl verfügbarer Finishes punkten. Damit richtet sich das Pearl Masters Reserve an alle Drummer, die einerseits auf ihren Geldbeutel achten müssen, jedoch auf gute Qualität und einen guten Sound nicht verzichten wollen.
Frank Florack
Dieser Testbericht erschien zuerst in DrumHeads!! Ausgabe 4/2022. Eine umfassendere Version dieses Tests sowie viele weitere interessante Testberichte findet ihr im Heft, das ihr im Onlineshop von PPVMEDIEN bestellen könnt.