Test: DW Collectors Jazz
Verlockende Kirsche
Ist man heutzutage auf der Suche nach einem Profi-Drumset, dann hat man ja verschiedene Serien der unterschiedlichsten Hersteller auf dem Schirm. Mit dabei, in dieser erlesenen Riege, ist mit Sicherheit die Collectors-Serie von DW. Doch wie sieht es denn mit einem DW Collectors-Jazz aus?
Man darf sich nicht verwirren lassen. Jazz, das bedeutet nicht, dass diese Drum-Sets ausschließlich für Krawattenbestückte Lyndi-Hopper in ausgetretenen Salon-Schleichern gedacht sind, obwohl sie dahinter gewiss eine gute Figur machen würden. Die 6,6 Millimeter dicken, sieben-lagigen Hybrid-Kessel aus Kirsche und Gumwood haben mehr auf dem Kasten. Die sieben Holzlagen sind perfekt verarbeitet und bieten keinen Grund zu meckern. Sucht man nun das berüchtigte Haar in der Suppe, so kann man das an der Zusammenführung der Ultra White Marine-Folie ausmachen. Hier zeigt sich ein etwa 0,5 Millimeter breiter Spalt. Das ist allerdings nur ein optischer Makel ohne Einfluss auf den Klang. Die „Swing-Burg“ besteht aus einer 23 x18 Zoll Bass-Drum, einer 14 x 5,5 Zoll Snare, einem 12 x 9 Zoll Rack-Tom sowie aus zwei Stand-Toms in 14 x 14 – und 16 x16 Zoll. Sämtliche Trommeln bestehen aus je zwei Außen- und Innenlagen Kirschholz und um das „Sandwich“ abzurunden kommen in der Mitte drei lagen Gumwood, sozusagen als Belag, dazwischen.
Bitte zu Tisch
Ein rundes und volles Bassfundament bietet die Bass-Drum. Die 23 Zoll geben sich hierbei als wahres „nicht Fisch, nicht Fleisch-Maß.“ Das macht sich insofern bemerkbar, als dass diese Trommel weitaus mehr Ton und Volumen als eine 22 Zoll Bass-Drum hat aber auch klar unter dem einer 24 Zöller liegt. Man merkt einfach, dass diese 23 Zoll ein sehr spezielles und eigenständiges Maß mit einer gehörigen Portion Charakter ist. Zu dem enormen Bassanteil gesellt sich viel Ton und ein samtiges Attack, das gut ausgeprägt ist aber keinesfalls dominant daher kommt dabei aber genug Schub und Energie entwickelt, um einen deftigen Gene Krupa-Groove nachdem anderen loszutreten. Die Tom-Batterie offeriert einen wunderschönen, offenen Sound, egal welche Stimmung man in diese Kessel schraubt. Der Klangcharakter dieser Toms ist dunkel, mit viel Sustain und einem weichen Attack. Tonal bieten die Rack-Toms, der Bass-Drum mit ihren gewaltigen Tiefen einen passenden und harmonischen Kontrast. Die Floor-Toms baden im selben Gewässer wie die Bass-Drum und dieses Gewässer ist tief! Das 14 Zoll-Tom hat genug Schub und Präsenz um einem die Bauchdecke flattern zu lassen. Selbstredend spielt das 16-Zöller in der selben Liga. Ein dunkles und weiches Attack fördern einen wuchtigen aber keinesfalls zu lauten Ton zu Tage. [...]
Den vollen Testbericht gibt es im Drumheads Magazin Ausgabe 05 / 2018