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Workshops für Schlagzeug

Workshop: Jazz Rock Drumming

In diesem Workshop bringt euch Daniel Scholz die Melange aus Jazz und Rock näher. Unser Autor zeigt an Beispielen von Legende Miles Davis, wie komplexe Jazz-Techniken in Rock-Soundgewänder passen.

Jazz-Drummer Tony Williams © Getty Images
Jazz-Drummer Tony Williams © Getty Images

Die ständige Weiterentwicklung der Jazzmusik brachte unzählige Stile hervor - und diese Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen. Von den Anfängen in New Orleans über den Broadway, die Big-Band-Ära mit ihren nächtlichen Jam-Sessions aus denen sich der Bebop entwickelte, bis zum heutigen HipHop/RnB.

So entstanden Ende der 1960er Jahre die Anfänge dessen, was wir heute als Jazz Rock kennen – weg von großen Arrangements, hin zum offenen, freien Spiel mit Melodie und Akkorden. Technische Neuerungen wie das Fender Rhodes Piano nahmen erheblichen Einfluss auf den Jazz. Aus dem Rock fanden Instrumente wie die Hammond B3-Orgel oder der E-Bass den Weg in die Jazzstudios der Welt. Die Musiker kombinierten akustische Instrumente mit Effekten wie dem WahWah-Pedal, Chorus- oder Overdrive-Pedalen.

 

Jazz Rock Drumming: treibende Grooves

Am Drumset hören wir Jazz-Drummer, die sich dem Rock annähern. Das Ride-Becken spielt nicht mehr den fortlaufenden Swing, die Bass-Drum wird nicht weiter „nur“ als „Verstärkung“ für den Kontrabass gebraucht. Stattdessen hören wir hier eher improvisierte Achtelnotenketten zwischen Ride und Snare.

Die Jazz-typischen Techniken sich dennoch gut zu hören:

  • gesprungene Double Strokes
  • Ride-lastige Grooves
  • kein konstanter Backbeat auf 2 und 4

Doch die Grooves näherten sich allmählich den wieder­kehrenden Pattern des Rock, wurden treibender, fester und bauten mehr Ostinati ein. Darüber freies, melodisches Spiel und elektronische Klangflächen. In diesem Workshop werden wir uns mit dem Jazz Rock im Allgemeinen und mit stilprägenden Künstlern im Speziellen beschäftigen.

Workshop: Jazz Rock Drumming Notenbeispiel 1

Miles Davis ist das beste Beispiel, wenn es um stetige Weiterentwicklungen geht. Er war Stilprägend für Hard Bop, Cool Jazz et cetera. Im August 1969 ging Davis mit neuen Ideen ins Studio. Er nahm der Musik etwas von ihrer Komplexität und komponierte statt ganzen Songs nur „Gerüste“. Davis gab einen Akkord vor, über den jeder Mitmusiker frei spielen sollte.

So entstand das Album „Bitches Brew“. Davis brachte Rockmusik und den Post-Free-Jazz erstmals zusammen. Man hörte ostinate Funky Beats oder Freies Spiel um einen steady Puls. Die Drum-Soli blieben aus, dafür rückte das Drumset insgesamt weiter nach vorne.

„Bitches Brew“ wird von vielen als das erste Jazz Rock Album überhaupt bezeichnet und brachte Miles Davis seinen ersten Grammy ein. Doch auch das ein Jahr zuvor erschienene „In A Silent Way“ zeigt deutliche Einflüsse von Sly oder James Brown. Schaut man noch weiter zurück, kann man auch im 1967 erschienenen, im Hard Bop/Post Bop einzuordnenden Album „Miles Smiles“ Jazz Rock-Züge erkennen.

Miles Davis war einer der Wegbereiter des Sounds, der heute als Jazz-Rock bekannt ist. © Getty Images
Miles Davis war einer der Wegbereiter des Sounds, der heute als Jazz-Rock bekannt ist. © Getty Images

Mit Produzent Theo Marceo spielten neben Miles Davis, Wayne Shorter, Herbie Hancock, Ron Carter und Tony Williams Shorter´s Kompositionen. Hard-Bop typisch sind die Titel mit treibendem Ride Beat gespielt.

Der Song „Freedom Jazz Dance“ (Beispiel 1a und 1b) zeigt den Beginn der Entwicklung hin zum Jazz-Rock. Tony Williams gibt dem Song richtig „Drive“, indem er mit Hi-Hat und Ride den Viertelpuls klar definiert. Nur ab und zu bringt er mit dem dritten Triolen Achtel den Swing-Fluss in den Groove. Dieser Grund-Groove führt uns rocktypisch durch das ganze Stück, worüber Tony Williams Jazz-typisches Comping baut.

Die Takte aus Beispiel 1 des Workshops sehen zwar easy aus, haben aber ihr Tücken. Für den eingefleischten Jazzer ist es eigenartig, die Hi-Hat auf alle Viertel zu treten. Die Achtel sind, wie im Jazz üblich, ternär, also triolisch, gespielt. Und Jazz-typisch, das heißt die Achtel-Offs betont, phrasiert.

In der Solo-Begleitung greift Tony Williams gern auf binäre Achtel zurück und baut damit eine unheimliche Spannung auf. Diese haben Drummer wie Chris Dave bis heute als „In between“ feeling perfektioniert. Lasst den Groove dabei locker fließen. Achtet darauf, dass ihr entspannt am Set sitzt, die Schultern locker und die Atmung regelmäßig. Nur so kommt ihr zu dem entspannt, coolen Sound den Tony auf der Platte hat. Stellt euer Metronom auf 30! Spielt die Takte am Stück durch. Wenn ihr euch sicher fühlt, geht ihr zehn Beats höher.

Workshop: Jazz Rock Drumming Notenbeispiel 2

Loopt vor jedem Spiel den Grund-Groove, um in das richtige Feeling einzutauchen. In diesem Stil ging Tony Williams voll auf. 1969 gründete er mit Gitarrist John McLaughlin die Band „Lifetime“. Die gleiche „Crew“ engagierte Miles Davis später auch für „Bitches Brew“. Den jungen Pianisten Chick Corea, die Bassisten Harvey Brooks (E-Bass), Dave Holland und Ron Carter sowie eine Reihe hochkarätiger Drummer und Percussionisten (Lenny White, Jack DeJohnette, Billy Cobham und Airto Moreira) buchte Davis zusätzlich.

Durch den neuen Stil ergaben sich für Miles selbst neue Möglichkeiten. Er spielte nun nicht mehr nur in Jazzclubs, sondern füllte Hallen und Konzertsäle. So kam es zu dem berühmten Konzert am 6. März 1969. Miles spielte mit der Steve Miller Band und Neil Young´s Gruppe Crazy Horse ein Konzert im Fillmore East. Davis erinnerte sich in ­seiner Autobiographie: „(…) die Jazzmusik schien auszutrocknen wie die Trauben am Stock – zumindest, was die Plattenverkaufszahlen und Liveauftritte anging. Zum ersten Mal seit langer Zeit spielte ich nicht mehr vor vollen Häusern. In Europa waren meine Konzerte zwar immer ausverkauft, aber in den Vereinigten Staaten spielten wir 1969 oft in halbleeren Clubs. Für mich war das ein ­Zeichen.“

Jack DeJohnette spielte auf dem Klassiker 'Bitches Brew'. © Getty Images
Jack DeJohnette spielte auf dem Klassiker 'Bitches Brew'. © Getty Images

Die Beispiele 2 und 3 dieses Jazz Rock Workshops sind mit zwei Drumsets gespielt die im Stereo Bild rechts und links gepannt sind. Dadurch ergeben sich schöne Reibungen und ungewöhnliche Grooves. Die Drummer spielen oft frei. Wenige festgelegte Akzente werden durch das zeitgleiche Spiel beider Drummer sehr deutlich. Ohne Click eingespielt sind die Trommler natürlich nicht mathematisch genau zusammen, was die Songs musikalisch betrachtet unglaublich spannend macht. Die Drums reiben sich, spielen miteinander, gegeneinander, der eine laid back, der andere nach vorne, et cetera.

Das alles ist sehr gut im Song „Spanish Key“ (Beispiel 2) zu hören. Drumset 1 spielt einen stark synkopierten fast Funky Beat auf der Ride Bell, während der zweite Drummer mit einem Bolero auf der Snare das spanische Feeling in die Musik bringt. Die in Takt drei durch das Piano eingeleiteten Akzente spielen beide Drummer sehr unterschiedlich interpretiert aus.

Tony Williams in Action. © Getty Images
Tony Williams in Action. © Getty Images

Jazz Rock Drumming: So übt ihr richtig

Nehmt euch zunächst den ersten Takt im Loop vor. Bevor ihr spielt, sprecht den Groove langsam, laut und rhythmisch genau vor. Achtet darauf, die Off Beats nicht zu früh zu singen, sie sollen leicht akzentuiert, schön schwer und groovig kommen. Der Groove würde auch bei einer James-Brown-Nummer hervorragend funktionieren.

Das Beispiel 3 des Jazz Rock Workshops, „Miles runs Voodoo down“, ist von der gleichen Scheibe. Hier spielt ein Drumset einen ruhigen ostinaten Groove, während das andere die Time-Ebene aufbricht. Es spielt eine dreier Gruppe gegen den 4/4 Groove des ersten, was die Time beschleunigend wirken lässt. Das ist eine hervorragende Time-Übung.

Um in das richtige Feeling zu kommen, spielt zuerst den ruhigen 4/4-Groove. Hört euer Metronom auf halbe Noten und spielt den Groove so lange, bis ihr ihn wirklich fühlt. Es geht nicht um die Geschwindigkeit, sondern um das Feeling und den Sound.

Als nächstes wechselt ihr Taktweise von Groove zu Groove. Wenn das gut funktioniert und ihr die Grooves verinnerlicht habt, spielt den 4/4- Groove und versucht dazu laut die Dreierverschiebung zu singen. Wenn das klappt, dreht es um: Dreierverschiebung spielen und 4/4 singen.

Wichtig ist, dass ihr laut singt und nicht nur im Kopf denkt. Nur so könnt ihr es wirklich verinnerlichen. Ihr werdet merken, wie sich eure Time enorm stabilisiert. Sucht euch einen Mitmusiker und probiert es gemeinsam aus. Egal mit welchem Instrument. Fühlt euch in die Musik und ihr werdet lernen, sehr viel besser miteinander zu spielen. Probiert aus und entwickelt selbst neue Ideen, entdeckt neue Möglichkeiten und vor allem neue Musik! Ich wünsche viel Spaß beim Üben!

Tags: Workshop

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